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Bericht über das Jahr 2023

 



Allen Widrigkeiten zum Trotz ist es hinsichtlich unseres Projekts auch in diesem zweiten Jahr des unseli-gen Krieges gelungen, wieder beachtliche Fortschritte zu erzielen.
Zu Beginn des Jahres, sobald die Wetterverhältnisse es einigermaßen zugelassen haben hat Ivan sich daran gemacht, die Rahmen der von ihm im Vorjahr noch kurz vor Weihnachten eingesetzten Fenster rundum einzuputzen. Dies war ein wichtiger Schritt, um das Gebäude weiter gegen Witterungseinflüsse zu schützen und die ästhetische Qualität des Baus zu verbessern. Angesichts der wirklich schwierigen Bedingungen unter denen Ivan gezwungen war zu arbeiten hat sich – einmal mehr – erwiesen wie froh wir sein können ihn mit seinem großen Engagement, umfassenden Fachwissen und handwerklicher Kompetenz als Partner für die Weiterarbeit an unserem Projekt zur Verfügung zu haben.
Die nächste Herausforderung ließ auch nicht lange auf sich warten. Als Ivan begann die Abwasserfall-rohre vom 1. Stock nach unten zu verlegen musste er feststellen, dass die unter dem Betonboden des Erdgeschosses liegenden Ablaufrohre an sämtlichen Einmündungen so verstopft waren, dass es unmög-lich war, sie wieder durchgängig zu machen. Wir haben keine andere Erklärung als die, dass diese Ver-stopfungen damals vom selben Täter der unser kleines Häuschen im Frühjahr 2013 in einem Vandalen-akt schwer verwüstet hat mutwillig herbeigeführt worden sind. Nach langen Überlegungen und Ver-suchen, wie es vielleicht doch gelingen könnte, die Rohre wieder durchgängig zu machen haben wir uns schließlich für ein komplett neu zu verlegendes Ablaufsystem entschieden. Dazu war es nötig, den äußerst widerstandsfähigen Betonboden auf mehr als 30 Metern aufzubrechen. Diese Arbeit war nicht nur für Ivan enorm anstrengend, auch der Bohrhammer kam an seine Grenzen und musste zwischen-durch von Ivan repariert werden. Die Beschaffung aller neu zu verlegenden Rohre und Passtücke stellte dann auch noch eine beträchtliche Hürde dar, wobei es sich als glückliche Fügung herausstellte, dass Larisa zu dieser Zeit gerade vor Ort war und das zunächst unmöglich Erscheinende bewerkstelligen konnte. Dass die Erneuerung des Abwassersystems allen Schwierigkeiten zum Trotz letztlich doch ge-lungen ist zeigte, dass selbst in den dunkelsten Zeiten Fortschritt möglich ist.


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Ein Bild, das Pfeife Flöte Rohr, Gelände, Transport durch Rohre, Wand enthält.  Automatisch generierte Beschreibung

Die vorrangige Zielsetzung für Larisas Reise war gewesen, jugendliche Abgänger aus dem Waisenhaus zu Ivans Unterstützung bei seinen Arbeiten am Projekt zu finden. Groß war dann ihre Enttäuschung, als sie nach mühsamer Anreise feststellen musste, dass das Waisenhaus verlassen war und somit keine jungen Burschen zur Mitarbeit an der Baustelle gewonnen werden konnten. Dem Vernehmen nach waren die Kinder mitsamt den Mitarbeitern schon vor geraumer Zeit nach Rumänien evakuiert worden. Dass es ihr immerhin gelungen ist, die so schwierige Beschaffung der Rohre und Passstücke zu organi-sieren war für sie zumindest ein kleines Trostpflaster angesichts der mit den anhaltenden Kriegswirren gegebenen Herausforderungen, die mit der Reise verbunden waren.

Ein Bild, das Treppe, Gebäude, Stahl, Geländer enthält.  Automatisch generierte Beschreibung

Als nun das Abwassersystem fertiggestellt war haben wir gemeinsam mit Ivan überlegt, welche Arbeiten,  die er ohne fremde Hilfe allein aus-führen kann, er sinnvollerweise als nächstes angehen könnte. Wir entschieden uns für die Errichtung der Treppen nachdem wir uns verge-wissert hatten, dass es trotz Krieg möglich sein würde, die dafür benötigten verschiedenen Stahl-profile in der benötigten Menge zu beschaffen.

Ein Bild, das Treppe, Stahl, Gebäude, Eisen enthält.  Automatisch generierte Beschreibung

Geradezu unglaublich war dann für uns aus der Entfernung mitzuerleben wie perfekt Ivan im Alleingang das Material nach einem von ihm erstellten Konstruktionsplan abgelängt, gebogen, verschweißt und lackiert hat, sodass nach Montage der derzeit noch fehlenden Trittplatten der erste und der zweite Stock mit einer stabilen Treppe bequem erreichbar sein werden.
Im Zuge unserer Telefonate mit Ivan, welche Arbeiten er sinnvollerweise 2024 in Angriff nehmen könnte haben wir ihn auch gebeten herauszufinden, ob das Waisenhaus mittlerweile wieder in Betrieb sei und ob er vielleicht einen Kontakt herstellen könnte, weil wir ja wieder 2 jugendliche Abgänger als Unter-stützung für ihn finden wollten. Zunächst überraschend für uns aber letztlich gut nachvollziehbar war Ivans Reaktion indem er meinte, dass es zwar sicher schön für ihn wäre, mit jungen Leuten zusammen zu arbeiten und ihnen etwas bei zu bringen, dass er sich aber – auch mit Rücksicht auf seine Familie und deren Bedürfnisse – überfordert sehen würde die Verantwortung für die Burschen hinsichtlich Ernährung, Gesundheit und deren Verhalten in der Freizeit zu übernehmen.
Somit war klar, dass Ivan, so wie bisher im Alleingang weitermacht. Als nächstes nimmt er die Treppe ins Dachgeschoß in Angriff. Danach ist – sobald und soweit es unsere Finanzen zulassen – geplant, den weiteren Innenausbau mit Installation von Sanitär- und Heizungssystemen, die gesamte Elektroanlage, den Einbau von Türen, sowie Fußboden- und Malerarbeiten voran zu treiben. Ivans Engagement für unser Projekt und seine Bereitschaft, diese umfangreichen Aufgaben zu übernehmen ist für Larisa und mich eine große Beruhigung, die mich meine bzw. unsere erzwungene Untätigkeit leichter ertragen lässt.
Und wie ist es mir und meiner Familie ergangen im zurückliegenden Jahr? Nun, meine Genesung war  und ist leider noch immer das Thema um das sich alles dreht, aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass ich – einmal nach Yasinja zurückgekehrt – wieder fit für kommende Herausforderungen sein werde. Hier in Berlin bin ich vorrangig für den Haushalt zuständig, während Larisa im zurückliegenden Jahr und auch heuer wieder an einem vom Amt geförderten und finanzierten, ganztägigen Integrationskurs teilnimmt nicht nur um Deutsch zu lernen sondern auch um sich im Leben hier in Deutschland hier besser zurecht zu finden. Nach wie vor ist für sie die Verständigung auf Deutsch sehr herausfordernd.
Im Gegensatz dazu hat unsere Tochter Sofia bemerkenswerte Fortschritte gemacht. Zwar hat sie sich nach Beendigung des Schuljahres und – auch bedingt durch die Übersiedlung in eine glücklicherweise größere Wohnung in einer ganz anderen Gegend – Besuch von insgesamt 4 verschiedenen sogenannten „Willkommensklassen“ auch noch schwer getan mit der deutschen Sprache. Als sich dann für sie die Möglichkeit geboten hat, an einem Ferienlager teilzunehmen haben Larisa und ich diese Gelegenheit gerne wahrgenommen, denn wir wollten, das sie nun nach all den Strapazen die sie in ihren jungen Jahren schon hat erleiden müssen etwas Spaß und Freude erlebt. So ist sie mit 29 weiteren Kindern mit dem Fahrrad für 3 Wochen in die Mecklenburger Seenplatte gefahren. Die ersten 2 Tage waren für sie schwierig und sie wollte wieder nach Hause. Da hat sie uns schon richtig leid getan und wir haben den HERRN gebeten ein Wunder zu tun. Offenbar wurden unsere Bitten erhört, denn gleich am nächsten Tag hat es in Strömen geregnet so dass die Gruppe gezwungen war einen Ruhetag einzulegen. Somit hatte Sofia die Möglichkeit, sich endlich mit den anderen Kinder in Ruhe bekannt zu machen. Als sie uns am Tag darauf wieder angerufen hat war ihre Traurigkeit verflogen und sie hat ab dann die gesamte Ferienlagerzeit sehr genossen. Zu Schulbeginn dann hat uns ihre Klassenlehrerin begeistert angerufen, weil Sofia hinsichtlich ihrer Deutschkenntnisse einen Riesensprung gemacht hat und uns gefragt, ob wir damit einverstanden wären, wenn Sofia in eine reguläre Deutschklasse versetzt wird. Zunächst waren wir etwas geschockt von dem Gedanken, dass Sofia schon wieder in eine neue Klasse kommen soll aber sie war gleich einverstanden und seither geht Sofia in eine reguläre Deutsche Klasse und macht sich laut Aussage der Lehrerin sehr gut. Unser neues Zuhause, tut natürlich auch sein Gutes dazu, da Sofia zum Lernen jetzt ihr eigenes Zimmer als Rückzugsort hat.
Wie schon erwähnt, war und ist meine weitere Genesung ein Dauerthema. Nach einem weiteren Stent-Eingriff Anfang dieses Jahres wechseln sich gute mit weniger guten Phasen ab. Diese Situation erfordert von mir, regelmäßige Pausen einzulegen und zwingt zu einem langsameren Tempo.
2023 war mein gesundheitlicher Zustand recht stabil. Im Mai sollte eine Katheteruntersuchung stattfinden, da ich aber seit 2021 Panikpatient bin, hat mein Kardiologe eine Untersuchung des Herzens mit MRT angeordnet, was aus Kostengründen von der Krankenkasse abgelehnt wurde. Daraufhin hat mein Arzt, um mich zu schonen eine intensive Untersuchung mit Ultraschall durchgeführt. Er hat alles vermessen und teilte mir im Anschluss als er alles ausgewertet hatte mit, dass sich der Zustand meines Herzens sehr stark verbessert hat. Auch bei einer Untersuchung im August als ich Schmerzen im Brustbereich hatte und vorsichtshalber meinen Kardiologen aufsuchte, konnte er mich nach intensiver Untersuchung und Laborbefund dahingehend beruhigen das die Schmerzen nicht vom Herzen her rühren. So hatte ich den Rest des Jahres mich recht fit gefühlt und konnte bis auf mein Missempfinden das durch dauerhaft übermäßigen Ausstoß von Adrenalin ausgelöst wird, mein Leben entsprechend gut genießen. Leider hatte ich Januar 2024 wieder diese Schmerzen und man lieferte mich im Krankenhaus ein wo man eine Katheteruntersuchung verordnete und seit diesem Eingriff, wobei man mir einen weiteren Stend eingesetzt hat geht es mir wieder schlechter. Habe wieder des öfteren Herzrhythmusstörungen und fühle mich oft benommen, als ob die Versorgung des Gehirns mit Sauerstoff manchmal zu schwach ist. Alles im Allem Hoffe ich aber das es wieder bald besser wird. Ich habe vom Arzt eine REHA verordnet bekommen. Der Antrag hierzu wird derzeit von der Krankenkasse bearbeitet

 

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Ereignisse des vergangenen Jahres unsere Entschlossenheit nur verstärkt haben, und wir blicken mit Optimismus und Engagement auf das kommende Jahr. Die Verbindungen, die wir pflegen, und die neuen, die wir vielleicht aufbauen werden, sind das Fundament, auf dem unser gemeinsames Projekt weiter wachsen wird.
Unser Projekt steht nicht nur für den Bau materieller Strukturen, sondern auch für den Aufbau von Hoffnung und Möglichkeiten für diejenigen, die am meisten unserer Hilfe bedürfen.

Ich bedanke mich an dieser Stelle noch einmal bei allen die unser Projekt finanziell und im Gebet unterstützt haben und hoffe dass Ihr alle unser gemeinsames Projekt auch in der Zukunft mittragen werdet.
Liebe Grüße und Danke Euer Uwe

Im Namen des Vereins danken:

Pater Ludger Werner                                                             Werner Killmeyer

 

 

 

 

 


 

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