Die erste Gruppe der freiwilligen Helfer des Internationalen Bauordens bestand aus fünf Helfern; vier junge Leute aus den Niederlanden und ein Senior-Experte aus Deutschland. Diese Leute hatten hier die undankbarste Arbeit zu verrichten - das gesamte Fundament zu erneürn. Es war eine sehr schwere Arbeit.
Die Leute waren sehr motiviert und obwohl wir in dieser Gruppe auch zwei junge Fraün dabei hatten, wurde diese Schwerstarbeit reibungslos erledigt.
Wir beseitigten gemeinsam Stück für Stück das alte Fundament des "Mädchenhauses". Dabei mussten wir immer im Auge behalten, dass uns nicht das Gebäude noch tiefer absackt oder sogar einbricht. Es war eine sehr heikle Angelegenheit. Wenn wir dann wieder ein Stück freigelegt hatten, wurden, wenn es notwendig war, große Naturstein-Blöcke mit Hilfe von zwei Wagenhebern unter die Holzträger eingebaut. Da das Haus auf der einen Seite schon sehr weit
abgesackt war, wurde das Haus kurzer Hand wieder um 10-15cm angehoben. Es war eine sehr nervenaufreibende Arbeit, denn dies konnte nur mit absolutem Fingerspitzengefühl gemacht werden. Bei jedem Zentimeter meldete sich das Gebälk durch lautes knarren. Es war wie das Stöhnen einer alten gebrechlichen Frau. Als dann endlich die großen Naturstein-Quader untergelegt werden konnten, atmete ich auf und die Angst etwas könnte zerbrechen, verschwand im nu. Wir arbeiteten uns Tag für Tag und Stück für Stück um das gesamte Gebäude herum, welches eine Grundmaürlänge von ca. 60 Meter hat. Anfangs mussten wir den Beton mit der Hand mischen, weil der bestellte Betonmischer kaputt war. Glücklicherweise bekamen wir nach der Hälfte unserer Arbeit dann doch noch einen Betonmischer organisiert. Auch eine Hälfte des Kieses mussten wir uns noch selber holen, was in dieser Region nicht so leicht ist, da es keine Kiesgruben gibt. So holten wir den Kies aus einem Fluss. Als wir dann endlich mit dem Fundament fertig waren, bekam es noch von unserem Senior Hans, der sich bis dahin an der Herstellung unserer neün Fenster beteiligte, einen ordentlichen Spritzputz.
Die vier Holländer fertigten dann aus rohen Brettern Paneele mit Nut und Feder an. Damit waren sie noch bis zum Ende ihres Aufenthaltes beschäftigt.
Wir haben uns alle sehr gut verstanden. In unserer Freizeit spielten wir Volleyball oder machten Ausflüge. Wir waren gemeinsam in Ivano-Frankivsk, dann auf dem Hoverla - dem höchsten Berg der Ukraine. Weiter feierten wir einen wunderschönen Abend mit Schaschlik in der Nähe unseres Objektes.
Ich glaube abschließend sagen zu dürfen, dass für jeden einzelnen von uns diese drei Wochen eine absolute Bereicherung waren und ich würde mich freün, den einen oder anderen bei einem weiteren Baucamp wieder zu sehen.
Für den Verein "Gebt Ihr Ihnen zu essen e.V."
Aufgestellt:
Uwe König, Mykulychyn
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