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Bericht über das Jahr 2020

 




2020 war wohl für uns alle ein ganz besonderes Jahr. Das Corona-Virus hat und hält weiterhin die ganze Welt im Atem. Was unser gemeinsames Projekt betrifft so bin ich – allen Schwierigkeiten und Hindernissen zum Trotz – mit den erzielten Fortschritten recht zufrieden. Obzwar ich ja aufgrund meines – leider auch jetzt noch nicht wirklich befriedigenden – Gesundheitszustandes seit Oktober 2019 nicht mehr in der Ukraine gewesen bin und daher nicht persönlich mitarbeiten konnte ist in der Bausaison 2020 doch recht viel weiter gegangen.

Geburtstag von Sopia

Zunächst war ich natürlich sehr besorgt, dass es ohne meine Anwesenheit nicht so recht weitergeht mit unserem Projekt, doch ich bin eines Besseren belehrt worden und konnte erleben, dass meine Sorgen unbegründet waren. Am 21. April, zum Geburtstag unserer Tochter kam Rostik – einer der Jungs, der schon die letzten beiden Jahre bei unserem Bauprojekt mitgearbeitet hatte – mit der Freundin zu Besuch um Sophia zu ihrem sechsten Geburtstag zu gra- tulieren und ein Geschenk zu überreichen, das die Jungs vom Vor-jahr von ihrem schwer verdienten Geld gekauft hatten. Natürlich war Sophias Freude groß und mindestens ebenso auch meine als Rostik erklärte, dass er und die anderen drei – auch ohne meine Anwesenheit – gerne wieder am Bau weiter arbeiten wollten. Natürlich habe ich dieses Angebot bereitwillig angenommen und lediglich darum gebeten äußerst vorsichtig zu sein und immer die Arbeitssicherheit im Auge zu behalten.
Anfang Mai ist es dann richtig mit der Bausaison losgegangen. Larisa, die normaler-weise mit der Weiterführung des Ladens, dem Haushalt und der Betreuung unserer Tochter ohnehin genug zu tun hat ist in dieser Zeit so richtig über sich hinaus gewachsen. Nicht nur, dass sie sich nun auch um die die Versorgung der 4 Jungs – die allerdings sehr bereitwillig mitgeholfen haben – mit allem Nötigen kümmern musste ist auch noch die zeitgerechte Beschaffung von Baumaterial als eine weitere – durchaus herausfordernde – Aufgabe dazu gekommen denn es hat doch hin und wieder Probleme gegeben mit der zuverlässigen Verständigung um den Material-Nachschub reibungslos zu realisieren.
Wegen des häufigen Regens ist es mit dem Verputzen der Außenseite nur recht langsam vorange-gangen. Ende Juni schließlich war dann der Regen so stark, dass im Ort einige Häuser und Teile der Hauptstraße vom Hochwasser weggerissen wurden. Dazu gab es noch zwei kleinere Erdbeben die in der Umgebung einige Erdrutsche ausgelöst haben. Die Burschen haben in dieser Zeit einigen Familien sehr geholfen mit der Katastrophe fertig zu werden.
Als sich die Situation dann wieder normalisiert hat ist es mit voller Kraft wieder weiter gegangen. Dank den elektronischen Kommunikations-möglichkeiten war ich trotz der räumlichen Trennung stets mit meiner Frau und Tochter in Verbindung. So konnte ich sowohl das Fortschreiten der Arbeiten miter-leben, als auch – wenn nötig – im Dialog mit Larisa und den Burschen mithelfen, Lösungen für auftauchende Probleme zu finden.
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Dank dem unermüdlichen Eifer der Vier war bis zum Einbruch der kalten Jahreszeit außen alles fertig verputzt. Innen sind die Arbeiten dann noch ziemlich lange mit Volldampf weitergegangen. Dennoch sind auch für 2021 noch einige Quadratmeter übrig, denn durch die Zwischenwände ist ja die zu verputzende Fläche im Inneren wesentlich größer als außen.
Nun zu mir: Wenn ich mir vergegenwärtige was alles seit meinem Herzinfarkt im September 2019 zu meinem Wohl geschehen ist dann spüre ich eine tiefe Dankbarkeit dem Herrn gegenüber, der alles so gefügt hat. Natürlich ist es schwer für mich und meine Lieben, dass ich immer noch hier in Berlin festsitze, aber die Chance, dass sich mein Gesundheitszu-stand noch entscheidend weiter verbessert bedeutet mir sehr viel. Ganz wichtig in diesem Zusammen-hang war und ist, dass ich auf Betreiben einer engagierten Sozialarbeiterin hier krankenversichert bin und damit Zugang zu ärztlichen Leistungen habe. Damit und durch so manchen glücklichen Umstand habe ich am führenden Herzklinikum von Deutschland zunächst noch einen Stent gesetzt bekommen und in der Folge auch einen Bypass, um die Sauerstoffversorgung des Herzens zu verbessern. In einer anschließenden 6-wöchigen Reha, die Anfang Dezember zu Ende ging hat man sich zwar sehr bemüht, mich wieder fit zu machen aber mein Kardiologe sieht erfreulicherweise noch weiteres Verbesserungs-potential. Corona-bedingt zieht sich allerdings manches sehr in die Länge und es bleibt nichts anderes übrig als geduldig zu warten bis es soweit ist. Das gilt auch hinsichtlich der erhofften Vorruhestands-rente. Um die Wartezeit sinnvoll zu nutzen mache ich jeden Tag meine 10 oder mehr Trainingskilometer. Seit einigen Monaten wohne ich in dem langgestreckten Gebäude hinter mir in einer kleinen Wohnung die mir das Sozialamt zur Verfügung stellt und beziehe ein Grundeinkommen von dem ich einigermaßen leben kann.
Im Hinblick auf die ersehnte Rückkehr in die Ukraine warte ich – wie viele andere auch – auf die Impfung, die hoffentlich doch eine entscheidende Wendung im Kampf gegen die Pandemie bringen sollte.
Ungeachtet dessen, dass ich also selbst möglicherweise auch heuer nicht vor Ort werde sein können so soll doch auch 2021 wieder ordentlich etwas weitergehen mit unserem Projekt. Neben der Fertigstellung des Innen-Verputzes ist der Einbau der Fenster mit den Außentüren, sowie der weitere Ausbau des Erdgeschosses geplant. Dazu gehören das Verlegen von Elektrik und Wasserleitungen sowie die Installation einer erweiter-baren Heizungsanlage, das Malern der Wände und Decken und das Verlegen eines Fußbodens.
Was davon in diesem Jahr tatsächlich realisiert werden kann, hängt nicht nur vom verfügbaren Geld sondern auch von den schwer vorhersehbaren weiteren Auswirkun-gen der Pandemie bzw. den dadurch bedingten Maßnahmen in der Ukraine ab. Jeden-falls wollen alle 4 jungen Burschen, die auch letztes Jahr wieder dabei waren und wirklich Tolles geleistet haben gerne wieder mitmachen und Ivan Weretschuk, einer der beiden bewährten Arbeiter aus den Vorjahren den ich persönlich sehr schätze hat seine Unterstützung bereits zugesagt.
Mit ca. 11.000 Euro stellt die Lieferung und der Einbau der Fenster mit den Außentüren den größten Posten dar. Da es aufgrund der unsicheren Wirtschaftslage und der Struktur der Betriebe in der Ukraine generell und insbesondere in der Region kaum Sicherheiten gibt, dass man bei einer nächsten Bestellung bzw. Lieferung das Produkt in der gleichen Ausführung wieder bekommt müssten die Fenster unbedingt auf einmal bestellt und auch bezahlt werden.Die Herstellung der Elektro-, Sanitär- und Heizungsi-nstallationen kann in Abschnitten erfolgen, sodass der Einkauf der dafür benötigten Materialien nicht auf einmal stattfinden muss sondern dann, wenn genügend finanzielle Mittel aus den laufenden Spendeneinnahmen zur Verfügung stehen.
Ganz wichtig und erfreulich ist, dass sich die Jugendlichen für das gemeinsame Werk von sich aus gerne engagieren. Sie fühlen sich wohl in der Gemeinschaft und lernen sowohl handwerklich als auch menschlich kommunikativ eine Menge für ihr weiteres Leben, ganz im Sinne der ursprünglichen Zielsetzung für unser Projekt.
Liebe Freunde und Spender ich danke Euch allen und bitte Euch auch weiterhin unser gemeinsames Projekt finanziell und durch innige Gebete zu unterstützen.

Euer Uwe

Im Namen des Vereins danken
Pater Ludger Werner Werner Killmeyer

 

 

 

 

 

 

 

 


 

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